Sichtbar werden

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Wenn der erste Schritt gemacht ist

Als ich 2016 meinen Blog startete, war mir schon klar, dass ich sichtbar werde. Sofern jemand natürlich meine Beiträge lesen würde. Das war für mich kein Problem. Ich schrieb über Themen, die mir wichtig waren, mal nachdenklich, mal lustig und auch mal nur ein Rezept. Die Kommentare, die ich dazu bekam, waren herzlich und falls doch mal jemand anderer Meinung war, dann war das immer in einem netten Ton und auf Augenhöhe. Toi, toi, toi, so ist es bis heute geblieben.

Wie weit gehe ich und was gebe ich preis

Als ich 2019 an Brustkrebs erkrankte, ging ich auch damit öffentlich. Durch meine Erkrankung hatte ich mir in den sozialen Netzwerken eine Community aufgebaut, die für mich eine Mutmacherin war. Ich habe aus meiner Krankheits- und Behandlungszeit berichtet und habe überlegt, was schreibe ich, wie schreibe ich es und was gebe ich preis. Andererseits wollte ich gerne ein wenig aufklären und auch für andere eine Mutmacherin sein. Ich wurde sichtbar. Mit meiner Erkrankung.

Dann habe ich meinen Roman geschrieben. Zuerst aus Spaß an der Freude, weil die Geschichte in meinem Kopf war. Danach habe ich überlegt, ob ich sie nicht einer Literaturagentur einreichen sollte. Die Idee war geboren. Ich habe mich umgeschaut, welche Agentur vielleicht infrage kommen könnte. Nachdem ich das Buch noch einmal Korrektur gelesen hatte, kamen mir Zweifel. Wer will das eigentlich lesen, habe ich mich gefragt und hätte beinahe die Entf-Taste gedrückt. Heute sagen mir viele man gut, dass du das nicht getan hast.

Sommer am Pont du Gard HIER

Auch durch dieses Buch wurde ich sichtbar. „Sommer am Pont du Gard“ ist in jeder Buchhandlung zu erhalten. Auf den Büchertischen liege ich noch nicht aus, denn dazu bin ich noch zu unbekannt, aber online ist es auch zu kaufen.

Ist es einfach, Lob und Anerkennung anzunehmen? Das musste ich erst lernen. Das konnte ich nicht gut. Immerhin wollte ich ja nicht den Deutschen Buchpreis gewinnen. Da war ich wieder sichtbar. Ich meine mit Lob und Anerkennung, nicht den Buchpreis 😉 Eine Autorin, bei der ich vor Kurzem einen Schreibkurs belegt hatte, sagte: Jedes Buch hat seine Berechtigung.

Ohne Sichtbarkeit wird das nichts

Die nächste Sichtbarkeit waren Pressetexte. Ich in der Zeitung. In Coronazeiten gar nicht so einfach. Mir wurde gesagt, dass ich einen Pressebericht und ein Foto einreichen sollte. Nix mit Interview oder so. Ich über mich einen Pressetext schreiben? Wer schreibt schon gern über sich. Aber auch das habe ich gelernt. Gerade habe ich den zweiten Pressebericht an eine Redaktion geschickt. Mal ganz ehrlich, wenn ich ein Buch herausbringe, dann möchte ich auch, dass es gelesen wird. Sonst hätte ich es sein lassen können. Und wenn ich möchte, dass es gelesen wird, dann muss ich auch etwas dafür tun, sprich sichtbar werden.

Ich werde gesehen

Vor ca. fünf Wochen bekam ich eine Anfrage von einer großen deutschen Frauenzeitschrift, ob ich für einen Artikel zu Verfügung stehen würde, in dem es um Frauen mit Brustkrebs geht. Da mir dieses Thema wichtig ist, war ich selbstverständlich dazu bereit. E-mails gingen hin und her und ich habe zwei mal mit der Journalistin gezoomt. Ich habe mehrmals Bilder geschickt und ich habe gelernt, wie ich Bilder von KB in MB umwandeln und den dpi der Bilder vergrößern kann. Man lernt ja nie aus. Nun kommt der Bericht am nächsten Wochenende raus. Da bin ich dann in ganz Deutschland sichtbar.

So können Freundschaften entstehen / Zeitschrift Landgenuss 2019

Manchmal brauche ich Hilfe

Die nächste Sichtbarkeit erarbeite ich mir nicht allein. Da habe ich mir eine Fachfrau genommen. Bei Anke Gattermann weiß ich die Arbeit in guten Händen. Sie ist virtuelle Assistentin oder auch Online-Management-Assistent und wird für mich ein Mediakit erstellen.

Anke Gattermann HIER

Vor längerer Zeit hatte ich mir selbst eins „gebastelt“. Ja, so kann man wirklich sagen. Gebastelt. Dabei gibt es so viele professionellere Möglichkeiten. Von denen ich nur leider keine Ahnung habe.

Ich werde für Anke die Texte schreiben. Da geht es um „Über mich“ und über den eigenen Blog, um Social Media und Reichweite, Richtlinien und Presse. Also heißt es wieder aus der Komfortzone kommen und schreiben, was einem auf seinem Blog wichtig ist. Das fällt mir nicht ganz so schwer, denn fünf Jahre bloggen, da weiß ich, was ich will. Den Text mit den Bildern zusammen wird Anke in ein Layout bringen, das ins Auge fällt.

Firmen, die vielleicht eine Kooperation anstreben, haben bei mir oft nach einem Mediakit gefragt.

Desto mehr ich sichtbar werde, desto leichter fällt es mir. Wie heißt es so schön: Man wächst mit seinen Aufgaben. Dabei ist das, worüber ich hier schreibe, nur in meinem eigenen kleinen Kosmos.

Sichtbarkeit von Frauen

Ich habe im Internet mal nach „Sichtbarkeit von Frauen“ gegoogelt. Da taten sich Unmengen von Seiten auf. Sage und schreibe 2.100.000 Einträge. Da ging es um

Sichtbarkeit von Frauen in Kultur und Medien

Deutscher Frauen Basketball – Der lange Weg zu mehr Sichtbarkeit

Frauen sichtbar machen

Frauen im Fußball: Kampf um mehr Sichtbarkeit

Sichtbarkeit für Frauen in der Technik

usw. usw. Die Liste könnte hier noch ein paar Seiten füllen. Auch im 21. Jahrhundert, wo Frauen für gleiche Leistung immer noch schlechter bezahlt werden als Männer, ein großes Thema, über das man einen extra Beitrag schreiben kann.

Liebe Grüße

Gudrun

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2 Antworten

  1. Liebe Gudrun,
    ich bin gerade sehr beeindruckt von deinem Weg und deiner stolzen Konsequenz, deiner Klarheit. Toll, wie du dich Schritt für Schritt vorgewagt hast und es immer auch geschafft hast. Vieles deckt sich mit meinen (geheimen) Träumen und auch meinem Denken. Deshalb ist es auch schön zu lesen, wie du trotz deiner Gedanken immer voran geschritten bist. Dich gewöhnt hast, abgewartet, wie es sich anfühlt und dann ging es weiter. Ohne dich zu verbiegen, was ich immer so wichtig finde. Denn genau diese Gedanken trieben und treiben mich auch um. Wie sichtbar? Wie viel und was möchte ich? Ich habe so lange mit meinem Blog gewartet, aus so vielen Gründen und es bleiben auch immer viele Gedanken.
    Danke, dass du uns an den deinen teilhaben lässt.
    Liebe Grüße
    Nicole
    P.S: Und ein Buch zu schreiben, das ist auch so ein heimlicher Traum, aber da sind die Zweifel riesig.

    1. Hallo Nicole, siehst du, das ist es wieder: Lob annehmen 😉 Ich könnte jetzt sagen: Ach, alles halb so schlimm. So ist das doch alles nicht. Nein. Ich sage von ganzem Herzen DANKE. Ja, manchmal ist es nicht einfach. Aber wir sind alle lernfähig. Nur, es hat gedauert. So einfach ist das für mich auch nicht. Ich habe gelernt MACHEN. Wenn ich zögere, dann frage ich mich, was kann schlimmstenfalls passieren. Geht die Welt unter? Tut sich der Boden unter mir auf? Stürze ich mich in Schulden? Nein? Na, dann fange ich doch einfach an. Schritt für Schritt. Wo ich am Ende stehen werde, das werde ich sehen. Also nur Mut, Nicole. Wenn die Idee für dein Buch da ist, dann fang einfach an.
      Herzliche Grüße
      Gudrun

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